Stadtplan
Ortsplan
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19. Station: Frauenbergkapelle
88339 Bad Waldsee
19. Station Frauenbergkapelle
In dreifacher Hinsicht ist die Frauenbergkapelle ein aufregender Ort: Die Kunstfreunde wissen, dass hier am Hauptaltar die Forschung über die
Waldseer Zürn-Werkstätte begann. Die Geschichtsfreunde wissen, dass diese Kirche ein Denkmal der Unabhängigkeit ist, das sich mutige Bürger selbst erbauten. Die Beter wissen, dass seit alters her Gebete nirgends besser erhört werden
als in der Kapelle „zum nahen18 Hüsli“, wie sie ursprünglich genannt wurde. „1471 da war angefangen die Kapell.“ Diese Nachricht überliefert uns ein
altes Gemälde. Der Bau der Frauenbergkapelle war für die Waldseer ein Versuch, sich aus der Bevormundung durch das Kloster zu lösen. Sie wollten
endlich eine eigene Kirche haben mit einem eigenen Pfarrer und einem eigenen
Gemeindeleben. In der Stiftskirche residierten die gelehrten Augustinerchorherren. Das Verhältnis der Stadt zum reichen Kloster war gespannt. Wenigstens als Kirchengemeinde wollten die Waldseer eigenständig werden, das Joch der
weltlichen Herrschaft war schwer genug zu ertragen. Aber noch ehe die Kirche fertig war, erhob das Kloster Anspruch darauf. Da sich die Bürger wehrten, verlangte das Kloster, dass der Truchsess Georg von Waldburg den Bau einstelle. Nun war aber die Kapelle, obwohl noch nicht fertig, schon zum bevorzugten
Gebetsort der Waldseer geworden. Sie bauten ihr Kirchlein fertig. Ein Taufbecken zu
bauen wurde ihnen nicht erlaubt. Sakramente durften nur mit Zustimmung des Propstes erteilt werden und nur von einem Priester, der dem Propst untertan war. Das Kirchenopfer fiel dem Kloster zu. Die mit so viel Opfern und Hoffnungen erbaute Kapelle wurde zur Filiale der Stiftskirche ernannt. Trotz dieser Demütigungen wurde die Frauenbergkapelle für die Waldseer „wahrhaft lebensnotwendig“. Sie ließen
nicht zu, dass „ihre Kirche“ 1790 geschlossen wurde. Empörung und Proteste waren so stark, dass die Kapelle erhalten blieb. Es fügt sich gut, dass diese geschichtsträchtige Kapelle die kostbarsten Heiligenfiguren der Stadt birgt. Nie-
mand konnte 1621, als die Kapelle erweitert und die Altäre geschaffen wurden, ahnen, zu welchem Ruhm die Waldseer Bildhauerfamilie Zürn einst gelangen würde. Hans Zürn hatte sechs Bildhauersöhne, mit denen zusammen er den süddeutschen Raum wesentlich prägte. Am Hochaltar der Frauenbergkirche hat ermit den Söhnen Martin und Michael zusammen gearbeitet. Von Kunstkennern wird die Figur des heiligen Sebastian besonders gerühmt. Das mit der Kirche verbundene Haus
war ursprünglich die Kaplanei, jetzt dient es als Mesnerhaus. Weitere Zürnwerke bergen die Pfarrkirche in Bad Waldsee- Michelwinnaden und das Museum im Kornhaus. Gegenüber steht das „neue“ Kaplaneihaus von 1617 (Neubau 1979).
Auf dem Döchtbühl hat Bad Waldsee seine Bildungsein- richtungen errichtet. Als Schulstadt hat es einen weiten Einzugsbereich.
2. Station: Maximilianbad
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2. Station Maximilianbad
Wenige Schritte nach Ostensind es bis zum Maximilianbad. Es ist eine von drei städtischen Kurkliniken, benannt nach Fürst Max zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee, der hier 1923 ein Grundstück für ein Bürgerheim (Altenwohnheim) stiftete. 1949 begann der Moorbadebetrieb im Bürgerheim. 1956 erhielt die Stadt das Prädikat „Bad“, zugleich wurde dort ein Kurheim erbaut, das ab 1968 als Maximilianbad in ein Sana-
torium umgewandelt wurde. 1974 wurde Bad Waldsee noch Kneippkurort.
3. Station: Wurzacher Tor
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3. Station Wurzacher Tor
Nördlich des Maxi-Badserblicken Sie bereits das Wurzacher Tor. Nach 1400, als die
Stadtummauerung erweitert wurde, entstand der Wurzacher Torturm. Der Ortskern
von Waldsee war schon 1283 einfach ummauert. Die Erweiterung und der Bau der Tortürme fällt in die Zeit des Bürgermeisters Ulrich Kudrer. Da die Wurzacher Vorstadt mehrfach abbrannte, wurde der Torturm Gluthafentor genannt. Im Volksmund heißt er Hafendeckel. 1811 wurde mit dem Abbruch der Stadtmauer und
1832/33 mit dem der übrige Tortürme begonnen. Heute würde man jeden Stein erhalten, aber damals war der Abbruch ein Akt der Befreiung. Die Stadt hungerte nach Licht und Raum, zu lange war sie in die Enge der hohen Mauern gepresst. Waldsee war früher vorwiegend Ackerbürgerstadt mit Pferden, Kühen, Schwei-
nen und den dazu gehörenden Misthaufen. Die Stadttore wurden von zuverlässigen, vereidigten Männern bewacht. Am Gluthafentor gab es zwei Tor-warte. Sie hatten nicht nur auszuspähen, um Feinde und Feuergefahr zu melden, sie kassierten auch den Zoll für Getreide- und Salzwagen und die Maut („Pflastergeld“).
4. Station: Franziskanerkloster
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4. Station Franziskanerkloster
1650 entstand die für Klöster „klassische“ Vierflügelanlage mit Kreuzgang und Innenhof. Sie gehörte zur Tiroler Ordensprovinz der Franziskaner. Als Folge der Säkularisation von 1806 steht heute allerdings nur noch ein hufeisenförmiges
Gebäude auf der Hochstatt. Die damals dort schon stehende 200-jährige Kapelle „Zur Himmelspforte“, heute Polizeiposten, wurde Klosterkirche. Die „Minderen Brüder“ waren arm, so dass sich die Stadt entschloss, ein Messgewand zu stiften. Die Ratsherren machten zur Bedingung, dass das Stadtwappen in den Ornat eingestickt werde. So trugen die Patres bei ihrem frommen Dienst Schild, Fisch7
und Kornschaufel auf dem Rücken. Die Waldseer wollten ihr Franziskanerkloster 1806 bei der württembergischen Säkularisation um jeden Preis erhalten.
Aber die Bittschriften an den König blieben unbeantwortet. „Bei der Auflösung dieses Klosters ging es sehr flüchtig und destruktiv her. Bücher und Kirchengeräte lagen wie Heu und Stroh umher; alles war nahezu förmlich Preis gegeben.“ Aus
der Kirche wurde zunächst eine Fruchtschütte (Kornhaus), 1855 zog das Oberamt (Landratsamt) in das Kloster ein bis zur Auflösung des Kreises Waldsee 1938.
5. Station: Federle-Brunnen auf der Hochstatt
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5. Station Der Federle-Brunnen auf der Hochstatt
Der Federle ist eine der Originalmasken bei der Waldseer Fasnet. Am Fasnetsmontag bebt die Stadt, wenn Hunderte von Maskenträgern im Narren-sprung durch die Straßen ziehen. Der Höhepunkt des Jahres ist erreicht. Tausende Zuschauer säumen die Straßen. Fünf schwäbisch-alemannische Maskentypen bestimmen das Bild: Federle, Schrättele, Schorrenweible, Faselhannes und Narro. Jede dieser Gestalten hat ihre Geschichte. Der Federle ist der Verführer, der in den Waldseer Hexenprozessen
eine schreckliche Rolle spielt. Die als Hexen verurteilten Frauen wurden alle angeklagt
mit dem Bösen im Bunde zu sein. Er trat meist in Gestalt eines feschen jungen Mannes
auf, der als Hans Federle in die Stadtgeschichte einging.
6. Station: Heilig-Geist-Spital
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6. Station Spital
Das Heilig-Geist-Spital gehört zu den ältesten Einrichtungen der Stadt. Schon um 1300 wird die Spitalkirche erwähnt. Das Haus hatte universale Aufgaben zu erfüllen: Es war nicht nur Krankenhaus, sondern auch Altersheim, Waisenhaus und Treffpunkt der Bettler wie der Chronist berichtet; es befanden sich im alten Spital,8
das 1659 umgebaut wurde, sogar einige Gefängnisse, die man früher Blockhäuser oder Keuchen nannte. Die Bedeutung des Spitals drückte sich auch in der Besoldung des Spitalmeisters aus. Er bekam 24 Pfund Heller, während der
Bürgermeister nur 20 Pfund erhielt. Durch Stiftungen und Käufe gehörten dem Spital
viele Höfe und Wälder. Die Lebensmittel wurden aus eigener Landwirtschaft gewonnen. Verarmte Waldseer dienten in der Spitalsmeierei als Knechte
und Mägde. Das Spital war autark, es hatte eine eigene Mühle, einen eigenen Bäcker, Metzger und Schmied. Wenn gemeinnützige Gebäude entstanden, gab das Spital den helfenden Bürgern als Entlohnung „Essen und Trunk“. Das Spital musste auch einspringen, wenn in Notzeiten der Stadtverwaltung das Geld ausging. Die Armen konnten immer damit rechnen, dass sie im Spital mit einem Löffel voll
Hafermus gespeist wurden. In vielerlei Hinsicht wirkte das Spital stabilisierend, nur einmal gingen ihm selbst die Kräfte aus. Das war in der Notzeit des Dreißigjährigen Krieges, als durch die Pest die Höfe verwaisten. Damals konnte das
Spital noch nicht einmal das Saatgut für die Sommerfrucht beschaffen. Da verkaufte die Stadt das zum Rathaus gehörende Silbergeschirr um dem Spital helfen zu können. Zur gleichen Zeit wurde der Spitalbäcker verurteilt, weil er Brotlaibe veruntreut hatte. Die neugotische Schaufassadesamt Glockentürmchen bekam
das Spital erst 1856 durch Bauinspektor Pfeilsticker. 1885 wurde dann die Fassade
von H. Kolb bemalt, die 1978 restauriert wurde. Beter können sich in der Spitalkapelle noch immer an zwei Nothelfer aus dem 15. Jahrhundert wenden: die heilige Barbara und die heilige Katharina aus der Werkstatt des Niklas Weckmann aus Ulm.
7. Station: Historisches Rathaus
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7. Station Historisches Rathaus
Eine Säule des Bürgermeisterzimmers überliefert in Stein gehauen die Nachricht: „anno domini 1426 do war daz hus angefangen und was burgermaister ulrich kudrer und baumaister.“ Um die 500 Einwohner zählte damals die Stadt, schwer gedemütigte Menschen, die „ehrlos, treulos, meineidig, rechtlos und überführt heißen und sein sollten“, falls sie gegen das harte Diktat der waldburgischen Pfandherrschaft aufmuckten. Das Rathaus war die Reaktion auf diese Unterdrückung. Es musste so groß sein, dass es neben Schloss und Stift bestehen konnte. Und da Ulrich Kudrer nicht nur ein guter Bürgermeister sondern auch ein genialer Planer war, gelang es ihm, die Bürgernot in Baukunst umzusetzen. Nicht alles, was in diesem Rathaus geschah, entsprach seiner gotischen Würde.
Allein im Jahr 1586, zur Zeit des Hexenwahns, wurden hier 17 Waldseer Frauen vom Stadtgericht zum Tode verurteilt und als Hexen verbrannt. Auf dem Erker des Rathauses wurde der Stab über die Verurteilten gebrochen, auf dem rückwärtigen Giebel begann das Armsünderglöcklein zu läuten, der Weg zum Scheiterhaufen war weit. Im selben 16. Jahrhundert beklagten sich die Waldseer über ihre Ratsherren, weil „sie in ihrem verstockten und stinkenden Fürnehmen verharren“. Das Wahlrecht ermöglichte es, dass sich immer dieselben Familien die Macht teilten. Im Rathaus traf man sich zu Trinkgelagen und Kartenspielen, bis 1610 unter Erzherzog Maximilian von Österreich ein neues Wahlrechgeschaffen wurde. Kein Wunder, dass der heilige Michael, der den Giebel krönte, allmählich zerbröckelte. Im 19. Jahrhundert wurde er durch eine neue Gestalt, die „Justitia“, ersetzt. Allen zur Mahnung hält sie die Waage der Gerechtigkeit über die Stadt. Darunter beschützt ein Engel die Wappen Österreichs und Waldsees.
8. Station: Kornhaus
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8. Station Kornhaus
Dem Rathaus gegenüber liegt breit und ruhig das Haus, in dem Waldsee jahrhundertelang sein Getreide aufbewahrte.
Getreide war das Hauptnahrungsmittel. War das Kornhaus voll, brauchte die Stadt keinen Hunger zu leiden.
Auch der gefürchtete Getreidewucher konnte nicht um sich greifen, wenn die Vorräte groß genug waren.
Waldsee hatte durch sein fruchtbares Hinterland soviel Getreide, dass es in die Schweiz ausführte. Getreide
hatte in Waldsee eine universale Bedeutung. Es diente der Stadt auch als Zahlungsmittel.
So wurde mit Johann Spiegler, der 1639 als einziger Lehrer die Schule der Stadt übernahm,
ein Getreidelohn ausgehandelt. Ihm wurde „vierteljährlich ein Malter Roggen bewilligt“.
Schon 1348 wird ein Kornhaus erwähnt, aber das heutige Aus- sehen mit dem gotischen Staf-
felgiebel stammt aus dem Jahr 1492, was dendrochronologische Untersuchungen bewiesen haben.
Bis nach dem Ersten Weltkrieg diente das Haus als Fruchtschütte. Seit 1972 ist es zu neuem Leben erwacht.
Die Stadt hat hier10 zusammen mit dem Museums- und Heimatverein die Reichtümer ihrer Vergangenheit zu einem Museum vereinigt.
9. Station: Apotheke zu St. Peter
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9. Station Apotheke zu St. Peter
Das Haus wurde 1748 als Prälatur erbaut. Hier wohnte der jeweilige Vorsteher des
Klosters, der Abt. Auch ein Teil der Klosterverwaltung war in diesem Haus untergebracht.
Unter dem Giebeldreieck ist noch das Relief des Klosterpatrons St. Peter, das Sifts- und
Abtswappen zu erkennen. Die neubarocke Fassade gestaltete Josef Nicklas aus Reute, ein
verkannter Künstler des letzten Jahrhunderts.
Außentoilette Haus am Stadtsee
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Mit behindertengerechtem WC
täglich: 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Zugang vom Uferweg.
Öffentliche Toiletten
Neben dem Rathaus, Ravensburger Straße 1
Haus am Stadtsee (Außentoilette)
Stadtbücherei im Spitalhof
Stadthalle
Nette Toilette
Die „Nette Toilette“ ist eine Aktion der Tourist-Information Bad Waldsee. Drei gastronomische Betriebe stellen ihre Toiletten zu ihren Öffnungszeiten kostenlos und ohne Verzehrpflicht der Allgemeinheit zur Benutzung zur Verfügung. Die teilnehmenden Betriebe können Sie an dem abgebildeten Aufkleber erkennen.
- Gasthof zum Kreuz, Gut-Betha-Platz 1
- Cafézeit im Hecht, Ulrich-Kuderer-Straße 14
- Café am Rathaus, Bäckerei+Konditorei Hamma, Hauptstraße 36