Brunnenholzried
Einer der ältesten Bannwälder in Baden-Württemberg
Folgt man der Landstraße 275, die Bad Waldsee mit Bad Schussenried verbindet, gelangt man durch waldiges Gebiet, das zwischen dem Gehöft Schlupfen am Bahnübergang und der Ausflugsgaststätte Elchenreute ein Naturschauspiel der ungewöhnlichen Art bietet. Östlich dieser Strecke erstreckt sich das Brunnenholzried, bei den Einheimischen einfach „Urwald“ genannt. So ganz falsch ist diese Bezeichnung nicht.
Es handelt sich bei diesem sich selbst überlassenen Waldstück um einen der ältesten Bannwälder in Baden-Württemberg. Er ist als solcher immerhin schon im Jahr 1924 ausgewiesen. Das ehemalige Moor verändert sich in seinem Bewuchs, ist von daher bei Waldwirtschaftlern und biologischen Forschern eine gern besuchte Fläche von hoher Aussagekraft. Auffällig ist dabei der Ficht – und Buchenbewuchs, der sich nach und nach in das ehemalige Riedgebiet hineinfrisst.
Baumleichen und abgestorbene Stämme ragen zum Himmel – es sind unübersehbare Spuren von Borkenkäferangriffen. Bei Nebel und in der Dämmerung wirkt das Gebiet überaus geheimnisvoll und gilt für Spaziergänger als ein sicher lohnender Geheimtipp. Freilich hat der Mensch auch bei diesem eigentlich unberührten Stück Erde seine Spuren hinterlassen.
Drainagegräben entziehen dem Moorgebiet die Feuchtigkeit, was die neue Bewaldung entscheidend beeinflusst. Die Tendenz der verantwortlichen Forstdirektionen geht dahin, das Gebiet möglichst wieder zu seinem Urzustand als Moorgebiet zurückzuführen.