Ärztliche Versorgung
Frohe Botschaft für Bad Waldsee
Die Stadt Bad Waldsee kann kurz vor Weihnachten ihren Bürgerinnen und Bürgern eine wirklich frohe Botschaft verkünden: „Am 15. Januar wird der Bad Wurzacher Allgemeinarzt Dr. med. univ. Boris Pfanzagl-Vulic in Bad Waldsee eine Hausarztpraxis, als Zweigpraxis, eröffnen.
Die Stadt, allen voran Oberbürgermeister Matthias Henne, hat in den letzten Wochen intensiv an den derzeitigen Herausforderung der Allgemeinmedizin gearbeitet. Wie bekannt, beenden zum 15. Dezember zwei Hausärzte ihre Tätigkeit, und ein weiterer wird ab dem kommenden Jahr seine Arbeitszeit reduzieren. Die Sorge um eine kontinuierliche medizinische Versorgung der Bevölkerung ist deshalb groß.
In zahlreichen Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten wurde nach Lösungen gesucht. Die Anstrengungen der Stadt tragen nun erste Früchte, denn mit Dr. med. univ. Boris Pfanzagl-Vulic konnte ein engagierter Arzt gewonnen werden, der einen Teil der Versorgungslücke schließt. Seine Zweig-Praxis wird ab dem 15. Januar starten und kann zunächst 500 Patientinnen und Patienten aufnehmen. „Ich kann mir auch vorstellen in den nächsten Monaten hier auszubauen und Ärztinnen oder Ärzte anzustellen. Interessierte bitte ich gerne auf mich zuzukommen.“
Oberbürgermeister Matthias Henne äußerte sich erleichtert: „Ich bin froh und dankbar, dass Sie Bad Waldsee mit ihrer Fachkompetenz unterstützen und sich hier für unserer Bürgerinnen und Bürger engagieren. Für mich und die ganze Stadt ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.“
Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Stadt weiterhin entschlossen, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um eine umfassende und hochwertige medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Dafür braucht es weitere engagierte Ärztinnen und Ärzte, die sich jederzeit an die Stadt wenden dürfen.
Die Kontaktdaten mit Adresse und Telefonnummer sowie weitere Informationen zur Eröffnung der Zweigpraxis werden wir demnächst veröffentlichen.
Bad Waldsee setzt sich intensiv für die Gesundheitsversorgung ein
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
sicherlich haben Sie bereits davon erfahren, dass in Bad Waldsee in Kürze zwei Hausärzte ihre gemeinsame Praxis schließen und ein weiterer seine Arbeitszeit reduziert. Gerade vor Weihnachten ist dies für die rund 2.000 Patientinnen und Patienten sowie für uns als Gesundheitsstadt keine erfreuliche Nachricht. Die Tatsache, dass bislang noch keine Nachfolger gefunden werden konnten, bereitet zusätzliche Sorgen.
Dennoch können Sie darauf vertrauen, dass wir als Stadt alles in unserer Macht Stehende tun, um die Gesundheitsversorgung so schnell wie möglich wieder auf solide Beine zu stellen. Hierzu stehen wir in Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zuständig und verantwortlich ist. Auch mit der Oberschwabenklinik (OSK) sind wir im engen und konstruktiven Austausch, um sowohl schnelle als auch langfristig tragfähige Lösungen zu finden, etwa durch eine personelle Aufstockung im Bad Waldsee Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im ehemaligen Krankenhaus. Ebenso suchen wir das Gespräch mit den politischen Entscheidungsträgern, um diese verstärkt für die Herausforderungen bei der Hausarztversorgung zu sensibilisieren.
Parallel dazu setzen wir den Dialog mit den örtlichen und regionalen Hausärzten fort und hoffen, dass sie in dieser Notsituation vorübergehend zusätzliche Unterstützung leisten können, auch wenn wir uns bewusst sind, dass auch sie an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.
Neben den laufenden Verhandlungen mit der KV Stuttgart arbeiten wir intensiv an der Umsetzung eines geplanten Primärversorgungszentrums (PVZ), in dem sich verschiedene Ärzte, Therapeuten und medizinische Angebote niederlassen könnten. Die Suche nach interessierten Ärzten läuft seit über einem Jahr, und zahlreiche Gespräche haben bereits stattgefunden. Unsere Ideen und unser Konzept stoßen grundsätzlich auf positive Resonanz.
Ich möchte hier an dieser Stelle auch Werbung für unsere Gesundheitsstadt machen, wir bieten niederlassungswilligen Ärztinnen und Ärzten nicht nur eine wunderschöne Stadt mit zwei Seen und einer herrliche Naturlandschaft mit hohen Freizeitwert, sondern auch beste Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
Trotz unserer vielfältigen Bemühungen möchte ich betonen, dass die politischen Einflussmöglichkeiten der Stadt begrenzt sind und die Hauptverantwortung bei der KV sowie den politischen Entscheidungsträgern liegt.
Dennoch, sehr geehrte Damen und Herren,
seien Sie versichert, wir setzen uns weiterhin engagiert für eine umfassende und hochwertige medizinische Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger ein. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um so schnell wie möglich gute und tragfähige Lösungen zu finden.
Ihr
Matthias Henne
Oberbürgermeister
Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)
Kontakt & Öffnungszeiten
Medizinisches Versorgungszentrum Oberschwabenklinik Bad Waldsee GmbH
Robert-Koch-Straße 38
88339 Bad Waldsee
Telefonnummer: 07524 997-100
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Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag: 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Angebotene Leistungen des MVZ
Momentan wird durch die OSK in ihrem neuen (Medizinischen Versorgungszentrum (Chirurgie)) folgende medizinische Leistung im 1. Stock des ehemaligen Krankenhauses angeboten: Chirurgische Praxis.
Hier ist auch während der Öffnungszeiten eine ambulante Erstversorgung nach Unfällen oder Verletzungen möglich.
- Versorgung von frischen und älteren Wunden aller Art, Prellungen, Verstauchungen, Auskugelungen wie z. B. des Schultergelenkes.
- Untersuchung einschl. Röntgen-Untersuchung, Versorgung und Ausbehandlung von nicht verschobenen Knochenbrüchen.
- Erstversorgung von verschobenen Knochenbrüchen, beschleunigte Zuführung zu einer Operation in einem Krankenhaus und entsprechende Nachbehandlung.
- Untersuchung, einschl. Röntgen-Untersuchung von Pat. mit Rückenverletzungen, mit chron. Rückenschmerzen und entsprechende Therapie. Gegebenenfalls rasche Zuführung zu einer weiterführenden Diagnostik (CT/MRT).
- Behandlung von Entzündungen der Haut, Insektenstichen, Entfernung von Zecken.
- Operative Entfernung von Fremdkörpern, Entfernung von Schrauben, Drähten, kleineren Platten z. B. nach Knochenbrüchen. Behandlung von eingewachsenen Zehennägeln bis zu hin zu Abszessen, jeweils unter örtlicher/ regionaler Betäubung.
- Untersuchung, Beratung von Patienten mit Gelenkarthrose, Fußdeformitäten.
- Sonographische Diagnostik von Gelenken, Gelenkpunktionen einschl. Infiltrationen.
- Untersuchung, sonographische Diagnostik vom akuten Bauchschmerz, Bauchwandbrüchen, Notfalltherapie und ggf. Weiterleitung dieser Patienten.
- Behandlung von notfallmäßig auftretendem Nasenbluten.
(Quelle: OSK)
Wichtige Meilensteine
Schließung Krankenhaus Bad Waldsee
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
vergangene Woche, am 19. Juli, hat unser Bad Waldseer Krankenhaus, so wie wir es kennen, geschlossen – ein wirklich besonders trauriger Tag für Bad Waldsee, insbesondere für die bisherigen Beschäftigten unseres Krankenhauses. Aber auch für unsere Bürgerschaft und für mich ganz persönlich.
Ich möchte mich bei den Ärztinnen und Ärzten, bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier weit über 100 Jahre hinweg hervorragende Arbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger geleistet haben, von ganzem Herzen und aufrichtig bedanken. Sie haben zudem dafür gesorgt, dass unser Bad Waldseer Krankenhaus weit über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf genossen hat – vergelt’s Gott. Nun dürfen wir den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern müssen nach vorne schauen und das Beste aus der gegebenen Situation für unsere Bürgerinnen und Bürger machen. Und daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck.
Der Wandel im Gesundheitswesen, weg von der stationären Versorgung hin zur ambulanten Versorgungsstruktur, ist nicht aufzuhalten und wir müssen, ob wir wollen oder nicht, dieser Realität ins Auge sehen. Deshalb heißt es gerade jetzt, vor die Welle zu kommen und entsprechend zukunftsorientiert zu entscheiden und zu handeln. Gemeinsam mit Fachleuten der Firma Diomedes arbeiten wir seit Oktober intensiv an der Erstellung eines Konzepts für ein Gesundheitszentrum, um unseren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin die bestmögliche Gesundheitsversorgung bieten zu können. Dabei streben wir eine enge Verzahnung stationärer und ambulanter Versorgung und eine langfristige Sicherung der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung für Bad Waldsee an.
Ich bin davon überzeugt, gemeinsam schaffen wir diese Herausforderung.
Ihr
Matthias Henne
Oberbürgermeister
OSK kann am MVZ Bad Waldsee Fachbereich Innere Medizin einrichten
Die Oberschwabenklinik kann an ihrem ambulanten Medizinischen Versorgungszentrum in Bad Waldsee einen Fachbereich Innere Medizin einrichten. Der Zulassungsausschuss hat dafür einen halben Sitz genehmigt. Der Start des neuen Fachbereiches soll zum 1. Oktober erfolgen. Als Internistin wird am MVZ Simone Strobel, bislang Oberärztin in der Inneren Medizin am Krankenhaus Bad Waldsee, arbeiten. Die Entscheidung über einen weiteren halben Sitz hat der Zulassungsausschuss auf den Herbst vertagt.
Bislang steht den Patienten am MVZ Bad Waldsee der Fachbereich Chirurgie zur Verfügung. Der Fachbereich Innere Medizin wird wie die Chirurgie im 1. Obergeschoss ihren Sitz haben. Der neue Fachbereich wird den Patientinnen und Patienten ein umfassendes ambulantes internistisches Spektrum anbieten.
Ulrich Hornstein, der Geschäftsführer der Medizinischen Versorgungszentren, freut sich darüber, dass der Zulassungsausschuss den Argumenten der Oberschwabenklinik gefolgt ist und einen Versorgungsbedarf für Bad Waldsee bejaht hat. Dies ermögliche es der OSK, das medizinische Angebot ihres MVZ auszubauen. Dies entspreche auch dem Auftrag aus den Kreistagsbeschlüssen vom vergangenen Jahr, die von der OSK auch in diesem Punkt umgesetzt werden können.
Stand: 17.07.2023
Ein wichtiger Tag für die OSK und Bad Waldsee: Das neue MVZ erfreut sich sogleich reger Nachfrage
Von einem „sehr wichtigen Tag“ sprachen sowohl Bürgermeisterin Monika Ludy aus Sicht der Stadt Bad Waldsee als auch Geschäftsführer Franz Huber aus der Warte der Oberschwabenklinik. Die Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums der OSK im Krankenhausgebäude war der Start zum Wechsel von der bisherigen stationären Versorgung hin zu einem ausgebauten ambulanten Angebot in Bad Waldsee.
Kaum waren die Türen zum MVZ geöffnet, erfreute sich der Fachbereich Chirurgie schon reger Nachfrage. Innerhalb kürzester Zeit hatten bereits 30 Patienten Termine vereinbart. Für Dr. Peter Merz und sein Team ein Zeichen, dass sie in Bad Waldsee gebraucht wegen. „Ich bin hiergeblieben, weil ich für die Bevölkerung da sein will“, antwortete Dr. Merz auf die Frage, was ihn zum Wechsel vom Krankenhausbetrieb ins neue MVZ bewogen hat.
Seit 2007 arbeitet der gebürtige Ravensburger im Krankenhaus Bad Waldsee. Er kennt die Menschen aus Stadt und Region. Eine umfassende „kleine Chirurgie“ will er künftig für sie anbieten. Dies betrifft auch die Erstversorgung nach Arbeits- oder Schulunfällen. Bedürfen solche Patienten einer weiteren Behandlung oder einer Krankschreibung, muss dies allerdings in einer von den Berufsgenossenschaften zugelassenen Praxis erfolgen.
Nur ein erster Schritt
Bürgermeisterin Ludy betonte, dass der Fachbereich Chirurgie des MVZ nur ein erster Schritt zu neuen ambulanten Versorgungsstrukturen in der Stadt ist. Ludy und OSK-Geschäftsführer Huber hoffen, dass der Zulassungsausschuss demnächst auch einen Sitz für Innere Medizin für das MVZ genehmigt. Zwei Fachärztinnen stehen bereits bereit, auch für die notwendigen Räume ist bereits gesorgt, berichtete Franz Huber. Das Team der Medizinischen Fachangestellten, von denen die Ärzte unterstützt werden, soll von jetzt fünf auf zehn Köpfe wachsen.
Mit der urologischen Praxis im Erdgeschoss und der Schmerzambulanz von Dr. Friedemann Reiser arbeiten bereits jetzt zwei medizinische Einrichtungen im Hause. Die Stadt Bad Waldsee strebt gemeinsam mit ihren Partnern an, dort letztlich ein neues und umfassenderes „Primärversorgungszentrum“ einzurichten. Die konzeptionellen Arbeiten dafür laufen. Die Stadt Bad Waldsee lässt zurzeit eine Konzeption für ein umfassenderes "Primärversorgungszentrum" erarbeiten. Bürgermeisterin Monika Ludy hofft, dass am Ende auch eine "Erweiterte ambulante Versorgung" möglich sein wird.
Stand: 06.07.2023