Neues aus Bad Waldsee
Im Stadtgebiet müssen zahlreiche kranke Bäume gefällt werden
In den vergangenen Jahren konnte die Stadt Bad Waldsee durch intensive Baumpflege die Anzahl der notwendigen Fällungen im Stadtgebiet konstant niedrig halten. Angesichts unvorhersehbarer Wetterereignisse und veränderter physiologischer Bedingungen war jedoch schon seit einiger Zeit klar, dass diese niedrige Anzahl in Zukunft nicht mehr zu halten sein wird.
„Wir haben zum Ende des Jahres das Baumkataster nochmals ausgewertet, und es hat sich gezeigt, dass wir durch die vielen besonderen Wettereignisse des letzten Jahres und die dauerhaften klimatischen Veränderungen sowie die daraus resultierenden Ausfälle von teils auch markanten Stadtbäumen bereits mehr Bäume verloren haben bzw. durch notwendige Fällmaßnahmen noch verlieren werden, als dies vorauszusehen war. In dieser Auswertung sind die Schneebrüche und Windwürfe der KW 51 bereits berücksichtigt, so Armin Brutschin von der Abteilung Grünflächen der Stadt Bad Waldsee und erläutert weiter: „Laut Kataster und den darin beschriebenen Maßnahmen kommen wir auf eine deutlich erhöhte Anzahl an Fällungen. Wir hoffen, dass wir die Anzahl von zirka 60 Fällungen nicht überschreiten. Da wir aber trotzdem im Sinne der Bäume den ein oder anderen Fall nochmal im Einzelfallprinzip besprechen und entscheiden, ist diese Zahl nicht gänzlich genau zu beziffern. Aber allein durch Wind und Schnee sind es sicher schon etwa 40 Bäume, die wir verloren haben. Viele Bäume müssen nach Starkastbrüchen zusätzlich noch ganz entfernt werden. Unsere Auswertung bezieht sich nur auf das Gebiet der Kernstadt und auf Straßenbäume.“
Hauptproblematiken, die zu diesem Anstieg des Verlustes an Bäumen geführt haben, sind:
- Trockenstress: Seit fünf Jahren leiden die Bäume akut unter Trockenstress, insbesondere in Siedlungen und auf versiegelten Flächen. Geschwächte Bäume sind zudem häufig Opfer von Wetterereignissen wie Wind und Schnee.
- Parasitäre Pilze: Die Schwächung durch Trockenstress begünstigt auch zahlreiche parasitäre Pilze mit sowohl symbiotischen als auch pflanzenpathogenen Auswirkungen.
- Windwurf und Schneebruch: Die größte Ursache für Baumwurf sind Wind und Schnee, begleitet von schnell wechselnden geophysikalischen Bedingungen durch plötzliche Regenfälle und schnelle Abtrocknung sowie intensive Schneefälle.
- Baustellen: Die Zunahme von Baustellen im Stadtgebiet führte in den letzten Jahren zu vermehrten Fällungen, die jedoch planbar waren und durch entsprechende Maßnahmen komplett kompensiert werden konnten.