Neues aus Bad Waldsee
Startschuss für Erweiterungsbau des Gymnasiums Bad Waldsee
Mit einem symbolischen Baggerbiss wurde am Freitag, 17. Mai, der offizielle Beginn der Bauarbeiten für den Erweiterungsbau des Gymnasiums Bad Waldsee gefeiert. Dieser markierte den Start eines der bedeutendsten Einzelbauprojekte im städtischen Haushalt. Baggerbiss deshalb, da zuerst alte Gebäude abgerissen werden müssen, bevor der neue Ergänzungsbau errichtet werden kann, wie Oberbürgermeister Matthias Henne in seinem Grußwort erklärte.
Moderner Neubau für eine zukunftsorientierte Bildung
Der geplante Erweiterungsbau, der in Holzbauweise errichtet wird, stellt eine Investition von rund 7,8 Millionen Euro dar. „Diese Investition sendet eine klare Botschaft: Wir setzen auf eine innovative und zukunftsorientierte Bildungseinrichtung, die unseren Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften ein inspirierendes Lernumfeld bietet,“ betonte Oberbürgermeister Matthias Henne.
Deckung des Raumbedarfs und Erfüllung pädagogischer Anforderungen
Der Neubau umfasst neun moderne Klassenzimmer für die Klassen 5 bis 7, zwei Musiksäle, die zu einem großen Veranstaltungsraum kombiniert werden können, ein Foyer und weitere Aufenthaltsbereiche. Diese Räume decken nicht nur den durch das Modellprojekt G9 entstandenen zusätzlichen Raumbedarf, sondern erfüllen auch die pädagogischen Anforderungen und das Schulentwicklungskonzept, so das Stadtoberhaupt.
Ein Schritt voraus im Bildungswesen
Seit dem Schuljahr 2013/14 ist das Gymnasium Bad Waldsee eine von 44 G9-Modellschulen in Baden-Württemberg. Die Rückkehr zu G9 wird im Land immer konkreter, und Bad Waldsee ist mit diesem Bauprojekt bereits einen Schritt voraus.
Verbesserte Aufenthaltsqualität und Raumqualität
Neben den neuen Unterrichtsräumen wird auch der Pausen- und Schulhof neugestaltet, was die Aufenthaltsqualität im Freien deutlich verbessert. Sobald der Erweiterungsbau bezugsfertig ist, wird auch das Foyer im Bestandsgebäude modernisiert, wodurch zusätzliche Raumqualität geschaffen wird.
Herausforderungen und gemeinsamer Einsatz
Ursprünglich waren für das Projekt 6 Millionen Euro vorgesehen. Nach dem Architektenwettbewerb lag die Kostenschätzung allerdings bei mehr als 10 Millionen Euro. Nach intensiven Diskussionen und Prüfungen wurde der Erweiterungsbau deshalb ohne Aula beschlossen.
Keine leichte Entscheidung
„Sie können mir glauben, dass wir – das Gremium, die Schulleitung und die Verwaltung uns in den letzten Monaten, intensiv mit dem Projekt und verschiedenen Varianten befasst haben. In der Folge haben wir uns sachlich, kritisch mit den unterschiedlichen Varianten des Erweiterungsbaus auseinandergesetzt, wir haben leidenschaftlich diskutiert und grundlegend analysiert. Seien Sie sich sicher, die Entscheidung fiel nicht leicht! Aufgrund dieser immensen Kostensteigerungen während dem Planungsprozess fiel die Wahl nach der Prüfung und intensiven Diskussion mit dem Gemeinderat und der Schulleitung auf den Erweiterungsbau ohne Aula“, verdeutlichte Matthias Henne die Entscheidung und merkte an: „Aus meiner Sicht haben wir die Freiheit und die Verantwortung auch andere Meinungen gelten zu lassen und zu respektieren. Der Anstand gebiete jene unterschiedlichen Ansichten zu respektieren und vor allem die Achtung vor den Entscheidungsträgern nicht zu verlieren.
Dank und Ausblick
Ein herzlicher Dank gilt allen, die mit ihrem Einsatz und Fachwissen zur Umsetzung dieses Projekts beigetragen haben. „Der Zusammenhalt und das Engagement aller Beteiligten haben nun eine hochwertige Lösung hervorgebracht, die den Bedürfnissen unserer Schülerschaft gerecht wir. Wir freuen uns auf die Fertigstellung des Erweiterungsbaus und sind zuversichtlich, dass er eine spannende neue Ära für unseren Schulcampus am Döchtbühl einläuten wird.“
1134 Unterschriften überreicht
Im Anschluss daran ergriff Walter Ritter das Wort und informierte über den Arbeitskreis „Pro Aula“. Sie hätten innerhalb von vier Wochen 1134 Unterschriften für den Bau einer Aula im Rahmen der Neubaumaßnahmen gesammelt, die er mit den Worten: „Vielleicht überdenken Sie nochmals die Entscheidung gegen die Aula in der kommenden Gemeinderatssitzung“ an Gemeinderätin Sonja Wild überreichte. Zuvor erklärte er, dass die Schule schon viele Jahre auf den Erweiterungsbau warte und alle froh und dankbar über die Erweiterung seien. Allerdings hätte man gehofft und sei davon überzeugt, dass der Bau mit einer Aula ein Leuchtturmprojekt geworden wäre.
Text und Fotos: Brigitte Göppel